Die Studie von Doorduin et al. untersucht, inwieweit eine partielle neuromuskuläre Blockade eine lungenprotektive Beatmung sichern kann und trotzdem unter einer partiellen ventilatorischen Unterstützung die Zwerchfellaktivität erhalten bleibt. Die Studie… Click to show full abstract
Die Studie von Doorduin et al. untersucht, inwieweit eine partielle neuromuskuläre Blockade eine lungenprotektive Beatmung sichern kann und trotzdem unter einer partiellen ventilatorischen Unterstützung die Zwerchfellaktivität erhalten bleibt. Die Studie wurde konzipiert als Proofof-Concept-Studie und schloss 10 Patienten mit Lungenschaden bei einem Atemzugvolumen > 8 mml/kg unter Sedierung und Druckunterstützung ein. Nach Erfassung der Ausgangsdaten wurde Rocuronium titriert bis ein VT von 6 ml/kg erreicht werden konnte, unter gleichzeitiger NAVA-Steuerung (Neurally Adjusted Ventilatory Assist). Danach wurden die Patienten unter Druckunterstützung und NAVA kontinuierlich mit Rocuronium-Infusionen für zwei Stunden beatmet. Unter Rocuronium-Titration kam es zu einer signifikanten Reduktion des Atemzugvolumens, des transpulmonalen Druckes und der Zwerchfellaktivität. Gleichzeitig fiel der pH von 7,4 auf 7,35 ab und der mittlere arterielle Blutdruck stieg von 84 auf 99 mmHg, wie auch die Herzfrequenz von 83 auf 93 mmHg anstieg. Kommentar Diese Untersuchung zeigt ein interessantes und spannendes Vorgehen bei Patienten mit ARDS, bei denen eine protektive Beatmung unter Druckunterstützung nicht möglich ist. Durch die Relaxation war es möglich, eine protektive Beatmung zu induzieren, jedoch die Zwerchfellfunktion nicht vollständig zu inhibieren. Der Anstieg des Blutdruckes und der Herzfrequenz weist jedoch darauf hin, dass der Patient eine höhere Stresssituation hat. Daher ist dieses Vorgehen doch noch kritisch zu sehen, da letztlich eine tiefere Sedierung erforderlich ist, was dann doch wieder zu einer kontrollierten Beatmung führt. Ein Protokoll hilft, die Sedierungsintensität zu reduzieren. Originalpublikation
               
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