ZusammenfassungHintergrundObwohl es in Deutschland überdurchschnittlich viele Intensivbetten gibt, kommt es zu Engpässen in der Versorgung. Aktuell existieren nur wenige flächendeckende Daten zur Personalbesetzung und einer damit einhergehenden Sperrung von Intensivbetten.… Click to show full abstract
ZusammenfassungHintergrundObwohl es in Deutschland überdurchschnittlich viele Intensivbetten gibt, kommt es zu Engpässen in der Versorgung. Aktuell existieren nur wenige flächendeckende Daten zur Personalbesetzung und einer damit einhergehenden Sperrung von Intensivbetten. Diese Umfrage verfolgt daher das Ziel einer systematischen Erhebung der Bettensperrung auf Intensivstationen aller Fachdisziplinen sowie die Erfassung deren Gründe anhand eines Fragenkatalogs.MethodeUmfrage unter den von den 16 Landesärztekammern geführten Weiterbildungsbefugten für die Zusatzbezeichnung „Intensivmedizin“.ErgebnisseAuf 76 % aller Intensivstationen wurden Betten in unterschiedlichem Maße gesperrt, in 22 % der Fälle täglich. In 47 % wurden 2 Betten gesperrt mit einer Verteilung von einem bis über 8 gesperrte Betten. Die Notfallversorgung war nur bei 18 % der Umfrageteilnehmer unbeeinträchtigt, in knapp 30 % kam es häufig oder immer zu Einschränkungen. Als Hauptgrund für die Bettensperrung ließ sich der Mangel an Pflegepersonal in 44 % und der zeitgleiche Mangel an Pflege- und Ärztepersonal in 19 % der Fälle eruieren. Das durchschnittliche geplante Pflege- Patienten-Verhältnis lag in der Frühschicht bei 1:2,5; in der Spätschicht bei 1:2,6 und nachts bei 1 zu 3,1.DiskussionAuf deutschen Intensivstationen sind Bettensperrungen, überwiegend verursacht durch Pflegemangel, Realität geworden. Die Notfallversorgung kann dadurch unmittelbar beeinträchtigt werden. Die Intensiv- und Notfallmedizin braucht daher dringend einen übergreifenden Handlungsplan, um dem Pflegepersonalmangel gerecht zu werden.AbstractBackgroundCompared to other countries, Germany has the highest number of intensive care unit (ICU) beds, but, despite this, a shortage in ICU care is evident. Currently, little comprehensive data on ICU staffing and on subsequent closure of ICU beds are available. The current survey therefore aimed to systematically investigate the closure of ICU beds.MethodA survey was performed among authorized professional trainers in ICU medicine.ResultsOverall, a shortage of ICU beds following bed closure was evident in 76% of all ICU floors with 22% reporting daily ICU bed closure. In 47%, two ICU beds were not available. Emergency care was unrestricted in only 18%, while restrictions were reportedly frequent or even constant in 30%. The main reasons for ICU bed closure were the unavailability of ICU nurses (44%) and the co-existing unavailability of nurses and physicians (19%). On average, the nurse/patient ratio was 1:2.5 in the morning, 1:2.6 in the afternoon, and 1:3.1 in the night shift.ConclusionsICU bed closure regularly occurs in Germany. The underlying main reason has been identified to be the unavailability of ICU nursing staff. This is suggested to directly interfere with emergency care. For this reason, an action plan is urgently needed.
               
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