ZusammenfassungEin zentraler gesundheitspolitischer Diskussionspunkt ist der Fachkräftemangel im pflegerischen wie ärztlichen Bereich. Für die zukünftige Personalrekrutierung im Fach Anästhesiologie erscheint eine Analyse der geschlechtsspezifischen Personalentwicklung in den letzten Jahrzehnten wichtig.… Click to show full abstract
ZusammenfassungEin zentraler gesundheitspolitischer Diskussionspunkt ist der Fachkräftemangel im pflegerischen wie ärztlichen Bereich. Für die zukünftige Personalrekrutierung im Fach Anästhesiologie erscheint eine Analyse der geschlechtsspezifischen Personalentwicklung in den letzten Jahrzehnten wichtig. Hierfür führten die Autoren eine vergleichende Analyse der Daten des Statistischen Bundesamtes der Fachserie 12 Reihe 7.3.1 und der Fachserie 12 Reihe 6.1.1 für die Jahre 1994 bis 2015 aus. Hierbei wurde die Personalentwicklung im Fach Anästhesiologie mit der Entwicklung in der Gesamtheit der anderen Fachdisziplinen hinsichtlich des Anteils der Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in Weiterbildung, der Fachärztinnen und Fachärzte, der Oberärztinnen und Oberärzte und der leitenden Ärztinnen und Ärzte sowie Chefärztinnen und Chefärzte verglichen. Die Personalentwicklung in der Anästhesiologie unterscheidet sich von anderen Disziplinen in zwei wesentlichen Punkten: (1) die Anästhesiologie zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Fachärztinnen und Fachärzten ohne Oberarzt- oder Leitungsfunktion aus; (2) obwohl der Anteil der Frauen am gesamten ärztlichen Personal in der Anästhesiologie wie in den anderen Fächern zunimmt, ist der Anteil der Frauen in leitenden Positionen im Fach Anästhesiologie unterdurchschnittlich. Die Anästhesiologie ist ein Fach, welches in den beiden letzten Jahrzehnten an Aufgaben und Personal gewachsen ist. Die relativ deutliche Zunahme an Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten und v. a. Fachärztinnen und Fachärzten ohne Leitungsfunktion kann Ausdruck der zunehmenden Leistungsverdichtung in diesem Fach sein. Der im Vergleich zu anderen Fachdisziplinen geringere Frauenanteil in Leitungspositionen sollte zum Anlass genommen werden, auch im Hinblick auf Personalrekrutierung die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im klinischen wie auch im wissenschaftlichen Bereich noch weiter zu unterstützen.AbstractSkills shortage of nursing staff and physicians is a “hot topic” in health politics. For the future recruitment of medical staff in anesthesiology, an analysis of the staff development during the last decades considering gender aspects seems to be important. Therefore, the authors conducted a comparative analysis of data from the “Statistisches Bundesamt” (Fachserie 12 Reihe 7.3.1 and Fachserie 12 Reihe 6.1.1.) from 1994 until 2015. The analysis compared the development of anesthesiological staff (physicians) with the overall development of medical staff (physicians) in respect of the number of residents, consultants and department chairs. There are two major differences between the development of medical staff in anesthesiology and the overall development of medical staff: (1) in anesthesiology there is a high percentage of consultants without management tasks, (2) though the percentage of female colleagues is increasing both in anesthesiology and overall, the percentage of female colleagues in management or chair positions is lower in anesthesiology compared to the other disciplines, altogether. Anesthesiology is a discipline in which both the number of tasks and personnel have risen over the last two decades. The comparatively huge increase in the number of residents and consultants without management tasks suggests that the number of tasks in daily routine has substantially increased for anesthesiologists. The comparatively low percentage of female colleagues in chair positions should give an impulse to improve the compatibility of family and working live both for clinical and scientific careers.
               
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