ZusammenfassungIn den letzten Jahren konnte der immense Vorteil der Muttermilchernährung für Frühgeborene belegt werden: in Bezug auf die Infektionsabwehr, die Entwicklung und Reifung des Gastrointestinaltraktes, die neurologische Entwicklung und die… Click to show full abstract
ZusammenfassungIn den letzten Jahren konnte der immense Vorteil der Muttermilchernährung für Frühgeborene belegt werden: in Bezug auf die Infektionsabwehr, die Entwicklung und Reifung des Gastrointestinaltraktes, die neurologische Entwicklung und die Reduktion der Inzidenz schwerer Frühgeborenenerkrankungen wie nekrotisierende Enterokolitis, Frühgeborenenretinopathie und chronische Lungenerkrankung von Frühgeborenen. Zusätzlich sind positive Effekte für die maternale Gesundheit messbar. Aus der Muttermilchernährung resultierende positive ökonomische Langzeiteffekte für öffentliche Gesundheitssysteme sind belegt worden.Nach den Empfehlungen internationaler Leitlinien steht bei der Ernährung von Frühgeborenen die Milch der eigenen Mutter an erster Stelle, gefolgt von gespendeter Frauenmilch aus einer etablierten Milchbank. Um die besonderen nutritiven Bedürfnisse der Frühgeborenen zu erfüllen und eine extrauterine Wachstumsretardierung zu minimieren, muss humane Milch mit Makro- und Mikronährstoffen angereichert werden. Des Weiteren sind mikrobielle und hygienische Aspekte bei der für Frühgeborenen notwendigen Aufbereitung von Muttermilch zu beachten.Die Initiierung und Aufrechterhaltung der Laktation stellt für Mütter von Frühgeborenen eine besondere Herausforderung dar. Die spezifische Unterstützung der Mütter durch geschultes Personal, optimale Umgebungsbedingungen, Pumpequipment und die Erfahrungen des gesamten neonatologischen Teams tragen zu einer über die Entlassung des Kindes hinausgehenden Laktation und zum Stillen bei.AbstractOver the last decades the immense benefit of human milk on the nutrition of preterm infants has become increasingly evident. Research has confirmed that human milk has significant advantages for the preterm infant in terms of host defense, gastrointestinal development and maturation, neurological development, reduction of necrotizing enterocolitis, retinopathy of prematurity and chronic lung disease as well as mental and physical benefits for the mother. Computing these factors into a health-cost-benefit equation, positive economic consequences for a national public health system were demonstrated.Therefore, international feeding guidelines recommend human milk to be the first choice for preterm infants, the primary source being the infant’s mother. The first alternative is milk from an established donor milk bank. To meet the unique nutritional demands of preterm infants and to avoid postnatal growth restriction, human milk must be fortified with additional micro- and macronutrients. Concerns about microbial colonization and contamination and hygienic aspects concerning milk handling need to be addressed when feeding human milk to preterm infants.Early initiation and maintenance of lactation is challenging for mothers of preterm infants and their caregivers. Providing lactation support from educated staff, optimal nursing environments, and the positive attitude of an experienced NICU (neonatal intensive care unit) team will contribute to successful lactation and breastfeeding even beyond discharge of the infant.
               
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