ZusammenfassungHintergrundKrankenhausaufnahmen und Amputationen bei Diabetes mellitus (DM) gelten als potenziell vermeidbar, da die Erkrankung durch eine effektive ambulante Versorgung gut kontrollierbar ist. Daten zu vermeidbaren Krankenhausfällen bei DM sind als… Click to show full abstract
ZusammenfassungHintergrundKrankenhausaufnahmen und Amputationen bei Diabetes mellitus (DM) gelten als potenziell vermeidbar, da die Erkrankung durch eine effektive ambulante Versorgung gut kontrollierbar ist. Daten zu vermeidbaren Krankenhausfällen bei DM sind als Kernindikatoren Bestandteil der deutschen Diabetes-Surveillance. Im internationalen Vergleich zeigen sich in Deutschland hohe Raten bei beiden Indikatoren.Ziel der ArbeitZiel der Arbeit ist die Darstellung der zeitlichen Entwicklung von Krankenbehandlungen und stationären Amputationen der unteren Extremität (Major-Amputationen) bei DM sowie die Darstellung von Unterschieden auf kleinräumiger Ebene.Material und MethodenAuf Basis der fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) wurden altersstandardisierte Raten nach der aktuellen Definition der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für die Jahre 2005–2015 in Zwei-Jahres-Schritten ermittelt und die mittleren jährlichen Veränderungen mittels linearer Regression berechnet. Für das Jahr 2015 wurden die Unterschiede der Aufnahmeraten auf Kreisebene sowie deren Verteilung nach Altersgruppen analysiert.ErgebnisseDie rohe Hospitalisierungsrate lag im Jahr 2015 für Männer bei 310 Fällen je 100.000 Einwohner (diabetesbedingte Amputationsrate: 15,6) bzw. für Frauen bei 216 Fällen je 100.000 Einwohner (Amputationsrate: 7,1). Während bei Frauen sowohl die altersstandardisierte Hospitalisierungsrate bei DM als auch die Amputationsrate sank (um 10,3 bzw. 1,2 Fälle pro 100.000 Einwohner und Jahr), konnte bei Männern eine signifikante Abnahme der Amputationsrate beobachtet werden (1,5 Fälle pro 100.000 Einwohner und Jahr). In fast allen Altersklassen zeigen sich bei Männern höhere Raten als bei Frauen. Kreise mit hohen Hospitalisierungsraten zeigen sich vor allem in den neuen Bundesländern sowie Teilen Bayerns und Nordrhein-Westfalens.DiskussionAbnehmende Hospitalisierungsraten weisen möglicherweise auf eine verbesserte ambulante Versorgungsqualität des DM im Zeitverlauf hin. Geschlechtsspezifische Unterschiede und regionale Differenzen bedürfen weitergehender Untersuchung.AbstractBackgroundHospitalizations and lower limb amputations related to diabetes mellitus (DM) are considered to be potentially avoidable. Appropriate outpatient care of diabetes prevents complications. Rates on potentially avoidable hospitalizations for diabetes are core indicators of the German diabetes surveillance program. International comparisons showed high hospitalization rates in Germany for both indicators.ObjectivesThe objective of this analysis is to describe time trends on hospitalizations and inpatient lower limb amputations (major amputations) for DM. Furthermore, we analyze small area variations.Materials and methodsBased on the German diagnosis related groups (DRGs) dataset we calculated age-standardized rates covering 2005–2015. Calculations rely on the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) indicator definitions. Time trends are obtained by linear regression modelling. We also stratified into age groups and analyzed 2015 small-area variations using age-adjusted rates.ResultsCrude hospitalization rates were 310 admissions per 100,000 inhabitants in men (amputation rate: 15.6) and 216 admissions per 100,000 inhabitants in women (amputation rate: 7.1) in 2015. Age-adjusted hospitalizations and amputations rates in women decreased over time (10.3 and 1.2 cases per 100,000 inhabitants and year, respectively). In men, the amputation rate decreased significantly (1.5 cases per 100,000 inhabitants and year). We found higher rates for men than for women in almost all age categories. In eastern Germany and parts of Bavaria and North Rhine-Westphalia rates are particularly high.ConclusionsA decrease in hospitalization rates may indicate improvements in ambulatory diabetes care over time. Future studies should consider age-specific differences and small-area variations.
               
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