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Krebsfrüherkennung: Ja oder Nein? Facetten einer komplexen Antwort

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Die Krebsfrüherkennung in Deutschland hat im vergangenen Jahrzehnt einen Wandel erfahren. Nachdem seit den 1970er-Jahren die verschiedenen Untersuchungen, die im Rahmen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms angeboten wurden, ausschließlich einem sog. opportunistischen… Click to show full abstract

Die Krebsfrüherkennung in Deutschland hat im vergangenen Jahrzehnt einen Wandel erfahren. Nachdem seit den 1970er-Jahren die verschiedenen Untersuchungen, die im Rahmen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms angeboten wurden, ausschließlich einem sog. opportunistischen Screening entsprachen, begann – zunächst für Brustkrebs – die Ära des organisierten Screenings. Anders als das opportunistische Screening, bei dem die Initiative zurUntersuchungvombetreuendenArzt oder der anspruchsberechtigten Person ausgeht, beinhalten organisierte Screeningprogramme ein Einladungssystem ebenso wie qualitätssichernde Maßnahmen. Dieser Trend hin zu organisierten Screeningprogrammen ist nicht auf Deutschland begrenzt. In anderen Teilen Europashat er teilweise schon früher eingesetzt, nachdemErfahrungen z.B. beim Gebärmutterhalskrebsscreening gezeigt hatten, dass der Übergang vom opportunistischen zum organisierten Screening mit einer signifikanten Effektivitätssteigerung einherging. Seit dem Jahr 2009 ist nun das Mammographiescreening in Deutschland flächendeckend als organisiertes Screeningprogramm eingeführt. Weitere geplante Veränderungen wurden im Zuge des Nationalen Krebsplans zu Papier gebracht, der sich u. a. für die Überführung der Gebärmutterhalsund Darmkrebsfrüherkennung in organisierte, qualitätsgesicherte Programme aussprach. Die gesetzliche Grundlage hierfür wurde schließlich im Jahr 2013 durch das sog. Krebsfrüherkennungsund -registergesetz geschaffen und nach einigen zeitlichen Verzögerungen in der Umsetzung ist davon auszugehen, dass 2019 die ersten Einladungen für diese Programme verschickt werden. Daneben beinhaltete der Nationale Krebsplan auch die Verbesserung der Informationsangebote über Nutzen und Risiken der Krebsfrüherkennung mit dem Ziel, eine informierte Entscheidung der Anspruchsberechtigten für oder gegen die Teilnahme herbeizuführen. Darin spiegelt sich auch wider, dass sich die Wahrnehmung in der Bevölkerung und der politische Diskurs über die Krebsfrüherkennung geändert haben undman nun sehr bemüht ist, einseitige Darstellungen des Nutzens bzw. der Risiken zu vermeiden. All diese Themen finden sich im aktuellen Heft wieder, das insgesamt zwölf Beiträge umfasst. So werden zunächst in drei Artikeln die Veränderungen der Krebsfrüherkennung in Deutschland, der aktuelle Stand der Inanspruchnahme sowie die Herausforderungen bei der Evaluation von Screeningprogrammen in Deutschland thematisiert. In dem ersten Beitrag beschreibt Hense die Entwicklung der Krebsfrüherkennung in Deutschland seit ihrer Aufnahme in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherungen im Jahr 1971. Dabei geht er u. a. auf die zunehmend kritische Haltung von weiten Teilen der BevölkerunggegenüberMaßnahmender Krebsfrüherkennungein.Der zweiteBeitrag knüpft hinsichtlich der Akzeptanz von Krebsfrüherkennungsmaßnahmen

Keywords: krebsfr herkennung; die; der; oder

Journal Title: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
Year Published: 2018

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