ZusammenfassungEinleitungDie Kirschner(K)-Draht-Osteosynthese gehört zu den Standardverfahren zur Stabilisierung suprakondylärer Humerusfrakturen und distaler Radiusfrakturen im Kindesalter und kann in epikutaner oder subkutaner Technik durchgeführt werden. Die Vorteile der epikutanen Technik liegen… Click to show full abstract
ZusammenfassungEinleitungDie Kirschner(K)-Draht-Osteosynthese gehört zu den Standardverfahren zur Stabilisierung suprakondylärer Humerusfrakturen und distaler Radiusfrakturen im Kindesalter und kann in epikutaner oder subkutaner Technik durchgeführt werden. Die Vorteile der epikutanen Technik liegen u. a. in der Effizienz (Kosten, Aufwand) und dem Verzicht auf eine zweite Narkose zur Metallentfernung. Dagegen stehen die Befürchtung einer höheren Infektionsrate sowie einer psychischen Traumatisierung der Kinder durch äußerlich sichtbare Drähte.MethodikIm Rahmen einer webbasierten Umfrage innerhalb der DGU (Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie), DGOU (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie), DGOOC (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie) sowie der Sektion Kindertraumatologie der DGU (SKT) sollte die aktuelle Versorgungsrealität in Deutschland abgefragt werden. Dabei sollten Gründe für und wider die Anwendung einer Technik erfasst sowie die Notwendigkeit einer klinischen Studie überprüft werden. Daneben wurde eine Kostenanalyse beider Methoden durchgeführt. Die Ergebnisse wurden zusammenfasst und anschließend im Kontext der vorhandenen Literatur diskutiert.ErgebnisseInsgesamt wurden 710 Fragebögen ausgewertet. Der überwiegende Anteil der Befragten war in einer Klinik und hier in einer Abteilung für Unfallchirurgie tätig (80 %). Die subkutane Technik überwog bei beiden Frakturen (suprakondyläre Humerusfraktur: 73 %; distale Radiusfraktur: 69 %), wobei hier ein relevanter Unterschied abhängig von der Berufsgruppe verzeichnet werden konnte. Hauptgrund für die subkutane Technik war eine beobachtete höhere Infektionsrate bei der epikutanen Technik oder die Angst davor.SchlussfolgerungIn Deutschland wird die überwiegende Anzahl an Drähten aus Angst vor einer Infektion unter der Haut versenkt. Daneben spielen weitere Einflussfaktoren wie Schmerzen oder traditionelles Vorgehen eine wesentliche Rolle. Im Hinblick auf die Ergebnisse internationaler Studien sowie einer möglichen Verbesserung der Versorgungseffizienz und der Vermeidung einer zweiten Narkose sollte eine multizentrische klinische Studie beide Techniken miteinander vergleichen.AbstractIntroductionKirschner wire osteosynthesis is considered to be the standard technique for surgical fixation of displaced supracondylar humeral and distal radial fractures in children. The Kirschner wires can be left exposed or buried under the skin. Advantages of the epicutaneous technique are, e. g. the efficiency (cost, effort) and the possibility for wire removal without the necessity of a second anesthesia. On the other hand, there is a concern about higher infection rates as well as traumatization of the children due to externally visible wires.MethodsA web-based survey of members of the DGU, DGOU, DGOOC, and the pediatric traumatology section of the DGU (SKT) was performed to evaluate current treatment concepts in Germany. The pros and cons for each technique were recorded and the need for a clinical study was examined. In addition, a cost analysis was performed for both methods. The results from the literature are summarized and discussed.ResultsA total of 710 questionnaires were evaluated. The majority of the respondents were trauma surgeons working in a hospital (80%). The buried technique was superior in both fracture groups (supracondylar humeral fractures 73% and distal radius fractures 69%), whereas a relevant difference could be found depending on the profession. The main reason for the subcutaneous technique was anxiety or observed higher infections using the epicutaneous technique.ConclusionIn Germany, the majority of wires are buried under the skin due to a fear of higher infection rates. In addition, other influencing factors such as pain and traditional approaches play a significant role. With respect to the results in the literature as well as a possible improvement of efficiency and avoidance of a second anesthesia, a multicentric clinical study seems necessary in the future to compare both techniques.
               
Click one of the above tabs to view related content.