LAUSR

Hintergrund Die Erstversorgung von Wunden und kleinere chirurgische Eingriffe gehören neben der hochspezialisierten Medizin zu den allgemein notwendigen Grundleistungen der Notfallversorgung in den Kliniken. Die Vergütung der ambulanten Notfallleistungen für gesetzlich Versicherte erfolgt derzeit nach dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM), welchem die betriebswirtschaftliche Aufwandserfassung des niedergelassenen Sektors als Kalkulationsgrundlage dient. Krankenhäuser haben im Vergleich zu Arztpraxen wesentlich höhere Vorhaltungskosten. Ziel der Arbeit In dieser Arbeit wird das entstehende Kosten-Erlös-Verhältnis der ambulanten Wundversorgung in einer Notaufnahme durch die Vergütung nach EBM analysiert. Material und Methoden Die Daten wurden in der Notaufnahme des Universitätsklinikums Frankfurt am Main über 12 Monate erhoben. Eingeschlossen wurden alle Patienten, die in diesem Zeitraum eine Wundversorgung mittels Naht erhielten. Die Kosten wurden der Abrechnung nach EBM 01210 (bzw. 01212) mit der Zusatzpauschale für kleinchirurgische Eingriffe EBM 02301 gegenübergestellt. Ergebnisse Im Beobachtungszeitraum wurden 1548 Patienten versorgt; das entspricht 19,52 % aller unfallchirurgischen Fälle. Den Kosten einer Standardwundversorgung in Höhe von 45,40 € steht eine Vergütung von 31,83 € gegenüber. Die Berechnung des Gesamterlöses weist einen Defizitbetrag von 13,57 € pro ambulantem Fall auf; dies entspricht einem Jahresdefizit von 21.006,36 €. Diskussion Es konnte gezeigt werden, dass ohne Betrachtung der relevanten Vorhaltekosten in keinem Fall eine Kostendeckung erreicht werden kann. Die bisherige Vergütung der ambulanten Wundversorgung nach EBM erscheint unzureichend. Eine Anpassung bzw. Zusatzvergütung scheint notwendig, um eine ausreichende Versorgungsqualität in Zukunft sicherstellen zu können. Background In addition to highly specialized medicine, the initial treatment of wounds and minor surgical interventions are generally necessary basic services of emergency care in hospitals. The reimbursement of outpatient emergency services for persons with statutory insurance is currently based on the uniform assessment standard (EBM), where the recording of business expenses in the private practice sector serves as the basis for the calculation. Hospitals have considerably higher maintenance costs than medical practices. Objective In this article the resulting cost-revenue ratio of outpatient wound care in an emergency department is analyzed through the reimbursement according to EBM. Material and methods The data were collected in the emergency surgical department of the University Hospital Frankfurt am Main over 12 months. Included were all patients who received sutured wound care during this period. The costs incurred were compared to the remuneration according to EBM 01210 (or 01212) with the additional flat rate for small surgical procedures EBM 02301. Results During the observation period 1548 patients were treated, i.e. 19.52% of all trauma surgery cases. The resulting costs of a standard wound care of 45.40 € are offset by a remuneration of 31.83 €. The calculation of the total revenue shows a deficit amount of 13.57 € per outpatient case, this corresponds to an annual deficit of 21,006.36 €. Conclusion It could be shown that even without consideration of the relevant holding costs, cost coverage cannot be achieved in any case. The previous reimbursement of outpatient wound care on the basis of the EBM appears to be inadequate. In the future, an adjustment or supplementary remuneration seems to be necessary in order to ensure sufficient quality of care.