LAUSR

ZusammenfassungHintergrundPsychopharmakaassoziierte sexuelle Funktionenstörungen können zu einer bedeutenden Beeinträchtigung der Lebensqualität führen und sind ein wesentlicher Grund für Noncompliance. Psychopharmaka können dabei die Sexualität der betroffenen Patienten aufgrund ihrer neurobiologischen Angriffspunkte vielfältig beeinträchtigen.Ziel der Arbeit/FragestellungDarstellung der Häufigkeiten sexueller Funktionsstörungen für ausgewählte Medikamentengruppen und zur Verfügung stehende Behandlungsmöglichkeiten.Material und MethodenLiteraturrecherche, Auswahl und Diskussion bedeutender Arbeiten.ErgebnisseBedeutsam sind in erster Linie die Beeinträchtigung durch Antidepressiva und Neuroleptika aufgrund ihrer serotoninagonistischen und dopaminantagonistischen bzw. prolaktinerhöhenden Eigenschaften. Inzwischen stehen Substanzen mit günstigem Nebenwirkungsprofil zur Verfügung. Alle Phasen der sexuellen Reaktion sind betroffen.DiskussionDie Behandlung psychischer Störungen sollte in einem Gesamtkonzept erfolgen, das die Möglichkeit des Bestehens sexueller Funktionsstörungen von Anfang an im Blick hat. Ausgehend vom Primat der Verbesserung der Grunderkrankung stehen wenige evidenzbasierte Behandlungsmethoden zur Verfügung.AbstractBackgroundSexual dysfunction associated with psychotropic drugs is a threat to patient quality of life and a major reason for non-compliance. Psychotropic agents can impair the sexual response in different ways due to their neurobiological mode of action.ObjectivePresentation of the frequencies of sexual functional disorders for selected psychopharmacological groups and the available treatment modalities.MethodsLiterature search, selection and review of relevant studies.ResultsThe most relevant groups for impairments are antidepressants and antipsychotics due to the serotonin agonistic and anti-dopaminergic properties as well as the prolactin increasing characteristics. Agents with a favorable side effects profile are now available. All phases of the sexual response are affected.DiscussionThe treatment of psychiatric disorders should follow a comprehensive treatment plan that anticipates a likely sexual dysfunction at the initiation of treatment. The main aim is improvement of the underlying primary disorder. Some limited evidence-based treatment strategies are available.