In Deutschland starben im Jahr 2018 im Durchschnitt 25 Personen pro Tag durch Suizid. Diese Rate ist seit den 1980er-Jahren stetig rückläufig und hat sich bisher halbiert. Eine absolute Suizidprävention… Click to show full abstract
In Deutschland starben im Jahr 2018 im Durchschnitt 25 Personen pro Tag durch Suizid. Diese Rate ist seit den 1980er-Jahren stetig rückläufig und hat sich bisher halbiert. Eine absolute Suizidprävention gibt es jedoch nicht, auch unter optimalen, geschützten Bedingungen durch Therapie und Pflege ereignen sich ca. 5 % der erfolgreichen Suizide in psychiatrischen Einrichtungen. Trotz des hohen Bewusstseins um das Risiko potenziell gefährlicher Gegenstände fehlt es an einheitlichen, verschriftlichen Handlungsanweisungen. Ziel der Studie war die Evaluation zum Umgang mit potenziell kritischen Gegenständen auf Akutstationen im Rahmen der Behandlung suizidaler Patient*innen unter besonderer Berücksichtigung der Handhabung von Einmalrasierern. Ein 10 Fragen umfassender Fragebogen zum Umgang mit potenziell kritischen Gegenständen auf geschlossenen/fakultativ offen geführten Intensiv‑/Akutstationen wurde entwickelt und an 100 psychiatrische Kliniken deutschlandweit versandt. Die deutschlandweite Befragung erbrachte Rückmeldungen von 39 psychiatrischen Kliniken. Die Ergebnisse bestätigten ein breites kritisches Bewusstsein gegenüber potenziell gefährlichen Gegenständen. Der Umgang mit diesen Gegenständen erwies sich dabei jedoch als heterogen. Es gibt in den psychiatrischen Kliniken und Abteilungen eine seit Jahrzehnten gelebte Praxis der Kontrolle und Sicherung dieser Gegenstände, doch fehlt es an verschriftlichen Empfehlungen zum Umgang damit. Im Alltag wird der Umgang stationsintern, über die Stationsordnung und/oder mündlich vermittelt. Dies verdeutlicht eine fehlende einheitliche, deutschlandweite Regelung und weist damit auf das Fehlen entsprechender Empfehlungen, Leitlinien bzw. Handlungsanweisungen hin.
               
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