ZusammenfassungViele flüchtende Menschen erfahren Folter, Gewalt oder Missbrauch vor und während der Flucht – mit und ohne körperlich nachweisbare Spuren. Die Anfragen zur Begutachtung von Folterspuren bei Geflüchteten, beispielsweise zur… Click to show full abstract
ZusammenfassungViele flüchtende Menschen erfahren Folter, Gewalt oder Missbrauch vor und während der Flucht – mit und ohne körperlich nachweisbare Spuren. Die Anfragen zur Begutachtung von Folterspuren bei Geflüchteten, beispielsweise zur Vorlage im Asylverfahren, mehren sich. Gleichzeitig birgt die Begutachtung von Flüchtlingen mit Foltererfahrungen aufgrund der möglichen Traumafolgestörungen einige Schwierigkeiten. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit traumaspezifischen Besonderheiten bei der Exploration während rechtsmedizinischer Untersuchungen. Symptombedingte Schwierigkeiten von Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), wie Vermeidung, Dissoziationen oder Konzentrationsschwierigkeiten, werden erläutert sowie interkulturelle Besonderheiten hervorgehoben. Auch auf den professionellen Einsatz von DolmetscherInnen während rechtsmedizinischer Untersuchungen wird eingegangen.AbstractMany refugees experience torture, violence or abuse before and during their travels, with and without physically verifiable marks. Requests for forensic medical assessment are increasing but at the same time the work with torture victims and refugees, who are partly traumatized, contains special difficulties due to posttraumatic disorders. The following article points out the trauma-specific peculiarities during the forensic medical exploration. The article provides an insight into the problems of people with a posttraumatic stress disorder (PTSD), such as avoidance, dissociation or concentration difficulties. Intercultural characteristics are emphasized and the professional use of interpreters during forensic medical assessment is discussed.
               
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