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Morphologische Befunde nach Verstümmelung des weiblichen Genitales

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ZusammenfassungHintergrundDie Verstümmelung der äußeren Genitalien von Frauen durch teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren anatomischen Strukturen („female genital mutilation“, FGM) wird weltweit in mehr als 30 Ländern praktiziert.Ziel der ArbeitMangels bislang… Click to show full abstract

ZusammenfassungHintergrundDie Verstümmelung der äußeren Genitalien von Frauen durch teilweise oder vollständige Entfernung der äußeren anatomischen Strukturen („female genital mutilation“, FGM) wird weltweit in mehr als 30 Ländern praktiziert.Ziel der ArbeitMangels bislang verfügbarer rechtsmedizinischer Fachliteratur sollte durch eine retrospektive Analyse von 153 genitalen Untersuchungsbefunden versucht werden, die Morphologie der verschiedenen FGM-Typen darzustellen und anhand von umfassendem Bildmaterial eine Grundlage für zukünftige Begutachtungen zu schaffen.Material und MethodenVon Januar bis August 2017 wurden im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bei 153 weiblichen Flüchtlingen aus 6 verschiedenen afrikanischen Ländern genitale Untersuchungen zur Hinterfragung einer stattgehabten FGM und ggf. Diagnose eines konkreten FGM-Typs durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchungen wurde systematisch das vollständige Vorhandensein von Klitoris, Klitorisvorhaut, kleinen und große Schamlippen sowie Narben und einer evtl. Einengung des Introitus überprüft. Die erhobenen FGM-Befunde wurden gemäß der Klassifikation der World Health Organization (WHO) den FGM-Typen I (Klitoridektomie), II (Exzision), III (Infibulation) oder IV (Sonstige) zugeordnet.ErgebnisseVon den untersuchten Frauen und Mädchen (n = 153) stammte der Großteil aus Nigeria (n = 109) und Somalia (n = 27). Es wiesen 52 der untersuchten Personen den Zustand nach FGM auf, darunter 7 Kinder und Jugendliche. In 18 Fällen war eine Klitoridektomie, in 30 Fällen eine Exzision und in 4 Fällen eine Infibulation nachweisbar. Von den 30 Untersuchten mit FGM-Typ II gaben 7 jedoch an, zuvor einer Infibulation und einer entbindungsbedingten Deinfibulation ausgesetzt gewesen zu sein. Narben ließen sich nur selten und in dezenter Ausprägung abgrenzen.SchlussfolgerungDie Entfernung von Klitoris und Klitorisvorhaut ließ sich meist problemlos feststellen, wohingegen die Beurteilung, ob die großen und kleinen Schamlippen vollständig vorhanden sind, Schwierigkeiten bereiten konnte. Dies lag u. a. daran, dass sich in den meisten Fällen erstaunlicherweise keine relevanten Narben abgrenzen ließen. Die Differenzierung zwischen Exzision und Infibulation bei Frauen mit Zustand nach vaginalen Entbindungen war naturgemäß nicht möglich.AbstractBackgroundFemale genital mutilation (FGM) by partial or total removal of the external genital organs is carried out in more than 30 countries worldwide.ObjectivesA retrospective analysis of 153 genital investigations was carried out to reveal the morphology of the different types of FGM and provide a basis for future assessments using a comprehensive picture material.Material and methodsAt the request of the Federal Office for Migration and Refugees (BAMF), 153 female refugees from 6 different African countries were subjected to a genital examination for the determination of FGM. We systematically examined whether the clitoris, the prepuce of the clitoris, small and large labia were completely present, if we could find scars and whether the introitus was possibly surgically narrowed. The FGM findings were assigned to FGM types I (clitoridectomy), II (excision), III (infibulation) or IV (other) according to the World Health Organization (WHO) classification.ResultsOf the examined women and girls (n = 153) 109 came from Nigeria and 27 from Somalia. Of the examined females 52 had a condition corresponding to FGM, including 7 children and adolescents. Clitoridectomy was seen in 18 cases, excision in 30 cases, infibulation in 4 cases. Of the subjects with FGM type II, seven claimed that they had previously been exposed to infibulation and a delivery-related deinfibulation. Scars could be distinguished only rarely and were only slightly expressed.ConclusionThe removal of the clitoris and pupace of the clitoris could usually be easily determined, while the assessment of whether the large and small labia were completely present could be difficult. This was due to the fact that, in most cases, astonishingly no relevant scars could be defined. A differentiation between excision and infibulation in women with conditions after vaginal delivery was not possible.

Keywords: von; den; verst mmelung; infibulation; der; fgm

Journal Title: Rechtsmedizin
Year Published: 2018

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