Prof. Dr. Helmut Pietschmann ist am 16. Jänner 2021 verstorben und wurde am Evangelischen Friedhof im Familiengrab beigesetzt. Er wurde 93 Jahre alt. Mit ihm starb ein Vertreter jener Generation,… Click to show full abstract
Prof. Dr. Helmut Pietschmann ist am 16. Jänner 2021 verstorben und wurde am Evangelischen Friedhof im Familiengrab beigesetzt. Er wurde 93 Jahre alt. Mit ihm starb ein Vertreter jener Generation, die als Jugendliche die Schrecken des 2. Weltkriegs erleben mussten, sowie den Hunger und die Entbehrungen danach. Was die Medizin betrifft, war es jene Generation, die im Wien der Nachkriegszeit zunächst meist ohne Bezahlung arbeitete und später mit hohem persönlichen Aufwand und vollem Einsatz den Wiederaufbau von Strukturen in Klinik und Forschung bewerkstelligte. Prof. Pietschmann maturierte 1946 in Tulln nachdem die Oberstufe kriegsbedingt unterbrochen und das Haus der Familie in Wien durch eine Bombe zerstört worden war. 1954 promovierte er an der Universität Wien und begann zunächst im Rudolfspital – 1955 als Gastarzt und danach als sogenannter klinischer Hilfsarzt an der 2. Medizinischen Universitätsklinik, was einer Assistentenstelle entspricht. 1961 wurde er Facharzt für Innere Medizin. Sein Forschungsschwerpunkt lag in der Hämatologie und seine Habilitationsschrift trug den Titel „Zytound biochemische Untersuchungen zur Enzympathologie der neutrophilen Granulozyten und ihrer Vorstufen“. Prof. Pietschmann organisierte als Sekretär die erste Tagung der neugegründeten Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und betrieb weitere Forschung nicht nur an Granulozyten und Lymphozyten, sondern auch an Hämoglobinopathien (Abb. 1). 1973 wurde ihm der Titel „Außerordentlicher Universitätsprofessor“ verliehen. Insgesamt liegen von ihm 167 wissenschaftliche Publikationen vor – besonders
               
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