ZusammenfassungObwohl Gesundheit seit jeher ein wichtiges Ziel von Sportunterricht ist, ist die wissenschaftliche Evidenz zur gesundheitsfördernden Wirkung des Schulsports limitiert. Im Zentrum dieses Artikels stehen eine Beschreibung des Schulsports anhand… Click to show full abstract
ZusammenfassungObwohl Gesundheit seit jeher ein wichtiges Ziel von Sportunterricht ist, ist die wissenschaftliche Evidenz zur gesundheitsfördernden Wirkung des Schulsports limitiert. Im Zentrum dieses Artikels stehen eine Beschreibung des Schulsports anhand der für Deutschland repräsentativen MoMo-Studie sowie die Analyse des Zusammenhangs zwischen Merkmalen des Schulsports und der Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. Die durchgeführten Analysen beziehen 2282 Teilnehmende im Alter von 7–17 Jahren ein. Erfasst wurde die körperlich-sportliche Aktivität, Gesundheit, anthropometrische Maße und motorische Leistungsfähigkeit. Die Gesundheitsoutcomes umfassen den allgemeinen Gesundheitszustand, das kardiovaskuläre Risiko sowie die reduzierte motorische Leistungsfähigkeit. Die durchschnittliche Schulsportstundenanzahl/Woche betrug 2,6 (±0,9 SD) h à 45 min. Insgesamt beurteilten die Schülerinnen und Schüler den Schulsport überwiegend positiv. In zwei Bereichen der inhaltlichen Ausgestaltung von Sportunterricht wurde häufiger kritisiert als in den anderen: 33 % der Schülerinnen und Schüler berichten zu geringe Intensitäten und 44 % zu geringe Schwierigkeitsgrade des Sportunterrichts. Regressionsanalytisch wurden die schulsportbezogenen Merkmale auf ihre Vorhersagekraft für die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler geprüft. Die Sportnote und das Interesse am Schulsport zeigten sich als die bedeutsamsten Prädiktoren des allgemeinen Gesundheitszustands. Es zeigten sich keine Zusammenhänge zwischen den Merkmalen des Schulsports und dem kardiovaskulärem Risiko sowie einer auffallend niedrigen motorischen Leistungsfähigkeit. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Zusammenhänge zwischen Merkmalen des Schulsports und der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler insgesamt nicht bedeutsam sind. Um das Gesundheitspotential besser auszunutzen, sollten die Bemühungen zur Verbesserung der Qualität und Quantität des Sportunterrichts weiter ausgebaut werden.AbstractAlthough health has always been an important goal of physical education classes, the scientific evidence addressing health effects of school sport is limited. This article focusses on a description of physical education classes in Germany based on the representative MoMo study as well as an analysis of the relationship between health outcomes of children and adolescents and the characteristics of school sport. The analysis included 2282 individuals aged 7–17 years. Data about physical activity and sports, health, anthropometric measures and motor performance were collected. Health outcomes include general health status, cardiovascular disease, and reduced motor performance. The average number of physical education classes per week was 2.6 (±0.9 standard deviation) classes with 45 min each. Overall, pupils assessed the physical education classes as predominantly positive. Two fields of the content-related design of physical education classes were criticized more frequently than the others: 33% of the pupils reported intensities were too low and 44% reported a lack of difficulty. By regression analysis, the physical education-related variables were tested for their predictability of health. Within these variables, the grades and interest are most important for the general state of health. The predictive power of school sport variables on cardiovascular risk and reduced motor performance is weak. The results indicate that there is not a strong link between the characteristics of physical education classes and students’ health. In order to exploit the health potential, efforts to improve the quality and quantity of physical education classes should be further developed.
               
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