Abstract World War I reshaped the international economy. This was, in part, the consequence of British mobilization of resources for its own war effort, which aligned producer interests around the… Click to show full abstract
Abstract World War I reshaped the international economy. This was, in part, the consequence of British mobilization of resources for its own war effort, which aligned producer interests around the world with those of the United Kingdom. But it was also a consequence of Western policy aimed at excluding German businessmen from global markets. German planners noted during World War I that Great Britain, in particular, was expressing an interest in continuing such exclusion after the war, with potentially enormous economic consequences for Germany. Combatting or preventing such an economic “war after the war” prompted German businessmen and politicians to support a series of policies that would have profoundly changed the institutions and norms of the prewar international economy. These policies ranged from imposing one-sided trade agreements, expanding the mark zone, and establishing German control over Eastern European industries and infrastructure, to creating shipping cartels and imposing compulsory raw material delivery agreements on the Western powers. The result of German efforts to direct trade and investment in ways preferable to the German state would have been a deeply politicized postwar international economy. The article argues that economic questions were thus a central component of German war aims, but that these were not fixed: they evolved over the course of the war in response to changes in the international economy, and they focused not on short-term emergencies but rather on longer-term structural changes. Der Erste Weltkrieg hat die internationale Wirtschaft neu geformt. Das war zum einen das Resultat britischer kriegsbedingter Ressourcenmobilisierung; als Folge dieser waren die Interessen der Hersteller weltweit nach denen des Vereinten Königreiches ausgerichtet worden. Gleichzeitig war es aber auch eine Konsequenz westlicher Politik, die darauf ausgerichtet war, deutsche Geschäftsleute vom globalen Markt auszuschließen. Deutsche Planer bemerkten schon während des Krieges, dass vor allem Großbritannien Interesse daran zeigte, diese Ausgrenzung auch nach dem Krieg fortzuführen—mit potentiell enormen wirtschaftlichen Folgen für Deutschland. Deutsche Geschäftsleute und Politiker, die einen solchen wirtschaftlichen „Krieg nach dem Krieg” verhindern wollten, sahen sich daher veranlasst, eine Reihe politischer Maßnahmen zu unterstützen, die zu einer erheblichen Veränderung von Institutionen und Normen der internationalen Wirtschaft der Vorkriegszeit geführt hätten. Diese Maßnahmen beinhalteten einseitige Handelsvereinbarungen, um die Markzone auszudehnen; sie forderten deutsche Kontrolle über osteuropäische Industrien und Infrastruktur; neue Schifffahrtskartelle sollten geschaffen werden; außerdem wollte man Lieferungsvereinbarungen über Rohstoffe mit den westlichen Mächten. Das Ergebnis dieser deutschen Bemühungen wäre eine zutiefst politisierte internationale Wirtschaft gewesen. Aufgrund dessen argumentiert dieser Aufsatz, dass wirtschaftliche Fragen eine zentrale Komponente deutscher Kriegsziele waren—allerdings waren diese Ziele nicht starr, sondern veränderten sich im Laufe des Krieges entsprechend der sich wandelnden internationalen wirtschaftlichen Lage; darüber hinaus waren sie nicht auf kurzfristige, sondern eher auf langfristige, strukturelle Veränderungen angelegt.
               
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