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Aktualisierung der S3-Leitlinie Colitis ulcerosa 2019

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Die S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Colitis ulcerosa wurde im Jahr 2017/2018 komplett überarbeitet und im September 2018 publiziert [1]. Um dem raschen Erkenntniszuwachs in der Gastroenterologie Rechnung zu… Click to show full abstract

Die S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Colitis ulcerosa wurde im Jahr 2017/2018 komplett überarbeitet und im September 2018 publiziert [1]. Um dem raschen Erkenntniszuwachs in der Gastroenterologie Rechnung zu tragen, hat die DGVS das Konzept der sogenannten „Living Guidelines“ entwickelt. Dieses Konzept soll eine bessere Aktualität der Empfehlungen ermöglichen, sodass neue diagnostische oder therapeutische Aspekte, die nach Publikation der Leitlinie erschienen sind, von einer Steuergruppe regelmäßig überprüft werden und ggf. in neue Empfehlungen münden können. Für die im Herbst des letzten Jahres publizierte S3-Leitlinie Colitis ulcerosa hat die Steuergruppe drei wesentliche Neuerungen seit der letzten Konsensuskonferenz im Juli 2018 identifiziert, die zu Änderungen bzw. Ergänzungen einzelner Statements geführt haben. Im August 2018 wurde mit Tofacitinib der erste orale JAKInhibitor für die Therapie der mittelschweren bis schweren Colitis ulcerosa bei Versagen der konventionellen Therapie zugelassen. Basierend auf drei randomisierten Studien OCTAVE-1, OCTAVE-2 und OCTAVE-Sustain [2], die eine signifikante Verbesserung der Ansprechund Remissionsraten von Patienten mit Colitis ulcerosa in der Induktionsund Erhaltungstherapie zeigten, wurde Tofacitinib in verschiedene Empfehlungen mit aufgenommen. Basierend auf den Studienergebnissen kann geschlossen werden, dass Tofacitinib sowohl bei steroidabhängigen als auch bei steroidrefraktären Patienten bzw. bei Patienten mit Thiopurinund TNF-Antikörperversagen sowohl in der Induktionsals auch in der Erhaltungstherapie eingesetzt werden kann. Eine generelle Priorisierung bezüglich der Wahl der geeigneten Therapeutika kann bei den einzelnen Empfehlungen aufgrund fehlender Vergleichsstudien nicht gegeben werden. Bei der individuellen Entscheidung zur Wahl der geeigneten Substanz spielen die persönliche Erfahrung und Sicherheitsaspekte eine wichtige Rolle. Studien zur Sicherheit von Tofacitinib in der Langzeittherapie zeigen vergleichbare Nebenwirkungen von Tofacitinib und Plazebo mit Ausnahme einer Erhöhung der Rate an Herpes-ZosterInfektionen bei den Patienten, die Tofacitinib erhielten [3]. Eine Immunisierung mit einem Totimpfstoff gegen Herpes Zoster (Shingrix®) sollte daher insbesondere bei Patienten über 50 Jahre erwogen werden. In einem kürzlich veröffentlichten Rote-HandBrief wurde darauf hingewiesen, dass in einer derzeit laufenden klinischen Prüfung bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), die Tofacitinib 10mg zweimal täglich erhielten, ein erhöhtes Risiko von Lungenembolien und Gesamtmortalität beobachtet wurde. Bei Patienten, bei denen in der Induktionsoder in der Erhaltungstherapie 2 × 10mg Tofacitinib eingesetzt werden, sollte daher besonders auf entsprechende Symptome geachtet werden. Aktuelle Sicherheitsempfehlungen der EMA zum Einsatz von Tofacitinib sind unter https://www.ema.europa.eu/en/news/restrictions-use-xeljanz-while-ema-reviews-risk-blood-clots-lungs abrufbar. Für die Behandlung der fulminanten Colitis ulcerosa liegen bisher keine Studiendaten für Tofacitinib vor, sodass dazu keine Behandlungsempfehlung gegeben werden kann. Bezüglich der Diagnostik gab es in der aktualisierten Leitlinie bereits wesentliche Neuerungen bei den endoskopischen Überwachungsstrategien sowohl im Hinblick auf das Intervall als auch bezüglich der Durchführung der Koloskopie. Das Intervall der empfohlenen endoskopischen Überwachungsstrategien wird nun individuell und risikostratifiziert festgelegt. Inzwischen hat es weitere wichtige Publikationen zu dem Thema gegeben. Insbesondere die Notwendigkeit der zusätzlich zu einer Chromoendoskopie durchgeführten Entnahme von Stufenbiopsien aus nicht suspekten Schleimhautarealen wurde adressiert. Eine jüngere Arbeit zeigt in einer Kohorte von 1000 prospektiv untersuchten Patienten mit Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, die mittels Chromoendoskopie untersucht wurden, dass der Anteil von Torsten Kucharzik Britta Siegmund Axel Dignass Editorial

Keywords: bei; die; der; mit; colitis ulcerosa

Journal Title: Zeitschrift fur Gastroenterologie
Year Published: 2019

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