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Diagnostische Herausforderungen bei Mischstaub-Pneumokoniosen – 5 Fallbeispiele

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Die Exposition gegenuber granularen und faserformigen anorganischen alveolengangigen Stauben fuhrt zu inflammatorischen und fibrosierenden Lungenveranderungen. Auserdem geht sie mit einem erhohten Lungenkrebsrisiko einher. Unter Berucksichtigung einer eingehenden Arbeitsanamnese bereitet die… Click to show full abstract

Die Exposition gegenuber granularen und faserformigen anorganischen alveolengangigen Stauben fuhrt zu inflammatorischen und fibrosierenden Lungenveranderungen. Auserdem geht sie mit einem erhohten Lungenkrebsrisiko einher. Unter Berucksichtigung einer eingehenden Arbeitsanamnese bereitet die Diagnose der relativ haufigen Pneumokoniosen Silikose und Asbestose bei vorherrschender Auspragung mit vorwiegend rundlichen bzw. irregularen Verschattungen und Betonung der Ober- bzw. Unterfelder kaum Schwierigkeiten. Jedoch liegt im einzelnen Erkrankungsfall selten eine Monoexposition vor. Vielmehr finden sich praktisch immer gleichzeitig Mischexpositionen, z. B. im Steinkohlenbergbau Quarz und Kohlenstoff, im Baugewerbe Quarz, Asbest, verschiedene weitere Zement- und Betonbestandteile, z. T. auch Hartmetalle und Schweisrauche. Des Weiteren kommt es im Laufe eines Arbeitslebens durch Veranderungen der Produktionsprozesse und der Ausgangsmaterialien und infolge Arbeitsplatz-/Berufswechsel zu Variationen der Art und Intensitat solcher Belastungen. Die damit einhergehende Heterogenitat der Exposition und der damit verbundenen intrapulmonalen Deposition hat Einfluss auf die resultierenden strukturellen Lungenveranderungen, d. h. es kommt zu mehr oder weniger ausgepragten Abweichungen der morphologischen Strukturen von in den Lehrbuchern als typisch dargestellten Pneumokoniosebildern. Dadurch kann sich die Diagnostik schwierig gestalten, insbesondere die Abgrenzung zu idiopathischen interstitiellen Lungenerkrankungen gelingt oft nicht mehr sicher. Zu berucksichtigen sind auserdem genetische Einflusse hinsichtlich der Krankheitssuszeptibilitat und des Ausmases der pathohistologisch und radiologisch feststellbaren Veranderungen. Es werden 5 Fallbeispiele dargestellt, die durchwegs initial als idiopathische Lungenfibrose gedeutet wurden, deren genaue Aufarbeitung – grosteils im Rahmen der Sozialgerichtsbarkeit − durch den Autor jedoch stets eine Mischstaub-Pneumokoniose wahrscheinlich machte.

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Journal Title: Pneumologie
Year Published: 2020

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