Adaptive Optiken (AO) stellen eine technologische Schlusselinnovation fur die Bildgebung in der Ophthalmologie dar. Mit AO ausgestattete Ophthalmoskope erlauben es, die mikroskopische Netzhautstruktur nicht invasiv und auf zellularer Ebene darzustellen.… Click to show full abstract
Adaptive Optiken (AO) stellen eine technologische Schlusselinnovation fur die Bildgebung in der Ophthalmologie dar. Mit AO ausgestattete Ophthalmoskope erlauben es, die mikroskopische Netzhautstruktur nicht invasiv und auf zellularer Ebene darzustellen. So kann die strukturelle Integritat der retinalen Nervenfaserschicht, des perifovealen Kapillarnetzwerks, einzelner Stabchen- und Zapfenphotorezeptoren und des zellularen Mosaiks des retinalen Pigmentepithels in vivo beobachtet werden. Fur die Beurteilung des Verlaufs von Netzhauterkrankungen, einer moglichen pharmakologischen Intervention und die Entschlusselung der zugrunde liegenden physiologischen Mechanismen bedeutet dies eine vollig neue Untersuchungsebene. Insbesondere monogenetische Erkrankungen liegen im Fokus der aktuellen Forschung. Zum einen konnen Ruckschlusse auf einzelne Pathologien anderer multifaktorieller Netzhauterkrankungen gezogen und so die zugrundeliegenden physiologischen Mechanismen bzw. Verlaufe genauer untersucht werden (Modellerkrankung). Zum anderen werden auch im Hinblick auf aktuelle und kommende Interventionen (u. a. Gentherapie) neuartige und zuverlassige Endpunkte zur Interpretation des Therapieerfolgs notwendig. Erste kommerzielle AO-Ophthalmoskope sind fur den klinischen Einsatz erhaltlich, und die Zahl mit AO untersuchter Netzhautpathologien wachst zunehmend. Fur eine zellgenaue Struktur-Funktions-Korrelation kann jungstens eine AO-basierte Mikrostimulationstechnologie eingesetzt werden.
               
Click one of the above tabs to view related content.