Hintergrund Retinale Arterienverschlusse (RAV) stellen die haufigsten primaren Gefaserkrankungen der Netzhaut dar. Sie treten mit einer Inzidenz von 0,01 – 0,15% jedoch insgesamt selten auf. Meist entsteht ein irreversibler Netzhautschaden, der mit… Click to show full abstract
Hintergrund Retinale Arterienverschlusse (RAV) stellen die haufigsten primaren Gefaserkrankungen der Netzhaut dar. Sie treten mit einer Inzidenz von 0,01 – 0,15% jedoch insgesamt selten auf. Meist entsteht ein irreversibler Netzhautschaden, der mit einer schlechten Visusprognose einhergeht. Bereits seit der Entwicklung in den 1960er-Jahren stellt die FA (Fluoreszenzangiografie) das Standardverfahren zur Diagnosesicherung bei RAV dar. Im Bereich der Diagnostik zeigte sich zuletzt nur wenig Fortschritt. Mit der Einfuhrung der OCT-Angiografie (OCT-A) hat aktuell ein neues, multimodales, nicht invasives Bildgebungsverfahren Einzug gefunden. Patienten/Methoden Zur Anwendung kam die AngioPlex®-OCT-A-Technologie von Zeiss in Kombination mit dem CIRRUS™ HD-OCT 5000 (Carl Zeiss Meditec, Inc., Dublin, USA). Es wurden 6 × 6-mm- und 3 × 3-mm-Volumenscans im Verschlussgebiet erstellt. Segmentierungen zwischen den einzelnen Netzhautschichten ermoglichen eine En-face-Darstellung des Gefassystems in beliebiger Tiefe. Die Perfusionsanalyse des untersuchten Netzhautareals erfolgte qualitativ anhand einer Beurteilung des superfiziellen und tiefen Kapillarplexus. Anhand von 4 Fallbeispielen soll die Anwendbarkeit bei RAV sowie deren typische Befunde in der OCT-A gezeigt werden. Ergebnisse Die OCT-A eignet sich gut dafur, die durch retinale Arterienverschlusse hervorgerufenen ischamischen Bereiche darzustellen. Hinsichtlich einer vorliegenden Durchblutungsstorung konnen sich Verteilungsunterschiede im superfiziellen und tiefen kapillaren Gefasplexus finden. Sowohl bei akuten als auch chronischen Arterienverschlussen liefert die OCT-A wichtige Informationen uber die Perfusion. Schlussfolgerung Die OCT-A kann bei Patienten mit akutem oder chronischem retinalen Zentralarterien- oder Arterienastverschluss eingesetzt werden. Die OCT-A stellt ein auserst vielversprechendes, innovatives bildgebendes Verfahren dar und eignet sich zur Diagnosestellung von akuten und chronischen RAV. Im klinischen Einsatz sind vor allem der nicht invasive Charakter und die rasche Durchfuhrbarkeit von Vorteil. Auch wenn auftretende Artefakte und das aktuell noch eingeschrankte Sichtfeld eine Herausforderung bei der Interpretation darstellen, so scheint gerade hinsichtlich RAV die OCT-A die FA in Zukunft bei der Diagnostik haufig ersetzen zu konnen.
               
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