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Tiermedizinische Publikationen in Complementary Medicine Research

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Die vorliegende Ausgabe 6/2017 der Complementary Medicine Research (CMR) ist aus meiner Sicht ein erfreuliches Novum: Zum Ende des 24. Jahrgangs der Zeitschrift hat es die Tiermedizin erstmalig auf die… Click to show full abstract

Die vorliegende Ausgabe 6/2017 der Complementary Medicine Research (CMR) ist aus meiner Sicht ein erfreuliches Novum: Zum Ende des 24. Jahrgangs der Zeitschrift hat es die Tiermedizin erstmalig auf die Titelseite eines Schwerpunkthefts geschafft. Diese Tatsache zeigt deutlich, dass die CMR auch fur die Veroffentlichung von tiermedizinischen Forschungsergebnissen offen ist. Wissenschaftliche Publikationen auf der Basis qualitativ hochwertig konzipierter, offen und nachvollziehbar dokumentierter und korrekt analysierter Studien sind auch fur komplementarmedizinische Therapieverfahren in der Tiermedizin eine Grundlage fur evidenzbasiertes Handeln in der tierarztlichen Praxis. Sie sind ein ganz wesentlicher Schlussel zur breiteren Anerkennung komplementarmedizinischer Therapieverfahren in der Tiermedizin. Methodisch mussen sich solche Studien mit veterinarmedizinischen Publikationen zu vergleichbaren Indikationen messen lassen. Selbstverstandlich konnen das nicht immer doppelt verblindete, randomisierte, placebokontrollierte Versuchsdesigns sein. Insbesondere fur praxisnahe klinische Studien mit «Companion Animals» (das sind, abgesehen von den Labortieren, alle Tiere, die nach ihrem Ableben nicht auf unseren Tellern landen) ist das ahnlich aufwandig wie in der Humanmedizin, vielleicht sogar noch komplizierter, gilt es doch, nicht nur eine, sondern gleich zwei Ebenen der Compliance zu uberwinden: die des Tiers und die des Tierbesitzers. Auf der anderen Seite sind im Vergleich zur Humanmedizin die Budgets fur tiermedizinische Studien um Potenzen geringer, und mit Studien zu einer Tierart – nehmen wir als Beispiel einmal den Hund – ist die Arbeit in der Veterinarmedizin ja noch lange nicht getan. Je nach Indikation warten noch Katze, Pferd, Schwein, Kaninchen Schaf, Ziege und Rind, um nur die wichtigsten Tiere zu nennen. Andererseits lassen sich in der Nutztiermedizin manchmal innerhalb kurzester Zeit Fallzahlen generieren, von denen der humanmedizinische Kliniker nicht einmal zu traumen wagt. In der Humanmedizin ist bereits die Zwillingsforschung eine riesige Herausforderung, in der Schweinemedizin ware «Zwolflingsforschung» problemlos moglich. Die methodischen Messlatten fur klinische Versuche werden in der Tiermedizin also auch weiterhin wesentlich starker variieren als in der Humanmedizin, und manchmal ist ein Tierarzt auch einfach schon froh, wenn es wenigstens einen Kollegen auf der Welt gibt, der schon einmal einem Afrikanischen Elefantenbullen einen erkrankten Stoszahn operativ entfernt und dies auch publiziert hat. Hierfur braucht es Peer-Review- und mit den ublichen Suchmasken auffindbare Journals, die offen fur tiermedizinische Versuchsdesigns sind. An diesen herrscht grundsatzlich auch kein Mangel. Verbinden sich jedoch komplementarmedizinische Therapiemethoden mit tiermedizinischen Versuchsdesigns sind geeignete Journals rar. Die CMR ist ein solches Journal, und das ist gut so! Von der Interdisziplinaritat profitieren Human- und Tiermedizin gleichermasen, davon bin ich uberzeugt.

Keywords: medicine; die; complementary medicine; der; medicine research; ist

Journal Title: Complementary Medicine Research
Year Published: 2017

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