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ähnlicher Perspektive der Figur des Ritters in Filmen der letzten zwanzig Jahre zu. So versteht sie den Film First Knight (1995) beispielsweise als „a fairy tale with a hidden political message of the Clinton era“. Sie führt aus: „The round Table in Camelot is, in fact, the round table of the United Nations, where Arthur joins forces of all small kingdoms to provide peace and justice for all people“ (S. 150). Untersuchungen zum Gegenstand ‚Mittelalter und Film‘ kennzeichnet oft eine gewisse Unwucht: Entweder stellen sie auf das Historische oder auf das Filmische scharf. Erstere Arbeiten – zu denen auch der zu rezensierende Band zu zählen ist – sind dann häufig medienanalytisch unterreflektiert, Letztere berücksichtigen nur selten die historische Tiefendimension ihres Gegenstandes. Für die vorliegenden Beiträge ergeben sich aus dieser fehlenden Reflexion problematische Konsequenzen: Die Mehrheit der AutorInnen ist davon überzeugt, dass es möglich sei, mit dem Medium Film historische Wirklichkeit abzubilden. Deswegen fehlt in kaum einem Beitrag der Hinweis auf die in den Filmen jeweils dargebotene quellengemäße Akkuratesse. Man muss nun nicht auf die Debatten um die dichtende Clio eingehen, um diese Annahme naiv zu heißen. Die Aufsätze wiederum, die sich mit dem Ideologischen beschäftigen, sind unbefriedigend, weil sie die Filme als leicht zu entziffernde Repräsentationen realpolitischer Prozesse deuten. Dass Filme allerdings selbst Wirklichkeiten schaffen, die ihrerseits auf die realpolitische Ebene einwirken können, ja mitunter von dieser gar nicht klar zu trennen sind, bedenken die AutorInnen nicht. Damit geht der Band weit hinter den Reflexionsgrad zurück, den z.B. die Beiträge ‚Mittelalter im Film‘ (C. Kiening/H.Adolf) oder ‚The Medieval Hero on Screen‘ (M. Driver/S. Ray) ausweisen.