se; hier fließen stärker als in vielen anderen Beiträgen auch theoretisch-konzeptionelle Fragen ein, indem etwa nach dem Verhältnis von peer-polity-interaction und Zentrum-Peripherie-Modellen gefragt wird, ferner nach Ethnizität, agency oder den… Click to show full abstract
se; hier fließen stärker als in vielen anderen Beiträgen auch theoretisch-konzeptionelle Fragen ein, indem etwa nach dem Verhältnis von peer-polity-interaction und Zentrum-Peripherie-Modellen gefragt wird, ferner nach Ethnizität, agency oder den vielfältigen Prozessen unter dem Dachbegriff „Kolonisation“. Auch die strikte Opposition von urbanisierten Zonen und eher rückständigen, von Stämmen dominierten Bergregionen ist nicht länger aufrechtzuhalten. Die erwähnte Abneigung gegenüber einer Komplexitätsreduktion lässt ferner früher gewichtige Forschungsgegenstände zurücktreten, etwa die politischen Institutionen der Städte und Formationen außerhalb von Rom. Zwar werden der meddix, die quattuorviri und andere Ämter immer wieder einmal erwähnt, die politische und rechtliche Ordnung aber nicht eigenständig und systematisch behandelt. Nicht nur an dieser Stelle ist die deutschsprachige Forschung so gut wie nicht existent. Rosenberg und Rudolph mögen ja mit Recht aus der Aufmerksamkeit herausgefallen sein, aber gilt das auch für die Studien von Theodora Hantos, Bernhard Linke und Altay Coşkun? Die Religion schließlich und ihr äußerer Apparat (Heiligtümer, Feste) wird selbstverständlich in mehreren Beiträgen diskutiert („sanctuaries“ hat einen der längsten Indexeinträge); einen systematischen Beitrag dazu gibt es aber nicht. Der stimulierende, von Martin Jehne u.a. herausgegebene Sammelband „Religiöse Vielfalt und soziale Integration. Die Bedeutung der Religion für die kulturelle Identität und politische Stabilität im republikanischen Italien“ (Mainz 2013) mag zu spät erschienen sein, um noch berücksichtigt zu werden.
               
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