gen ihr Beruf vor allem in Rom und Italien als unehrenhaft angesehen wurde. Wie der Vergleich mit Ägypten und der jüdischen Bevölkerung in Palästina zeigt, gab es im Römischen Reich… Click to show full abstract
gen ihr Beruf vor allem in Rom und Italien als unehrenhaft angesehen wurde. Wie der Vergleich mit Ägypten und der jüdischen Bevölkerung in Palästina zeigt, gab es im Römischen Reich diesbezüglich aber durchaus Unterschiede, die sich auch in diachroner Sicht zeigen: Mit dem Christentum änderte sich das Bild dieser Profession zum Positiven. Im dritten Kapitel zeigt Bond anhand der Gerber, dass die Ablehnung und Marginalisierung dieser Gruppe wegen des erheblichen Gestanks in ihren Werkstätten eher literarisch konstruiert war. In den folgenden Kapiteln behandelt sie die Arbeiter in den Münzstätten und die Personen, die in der Produktion und dem Handel von Genussmitteln tätig waren. Sie waren in der Spätantike zunehmend Einschränkungen unterworfen, die wohl die Aufrechterhaltung dieser Dienstleistungen gewährleisten sollten. Am Ende zeigt sich, dass der eingangs eingeführte und im Titel enthaltene Begriff des Tabus in der Praxis, zumindest bei den von Bond behandelten Berufen, kaum passend ist, auch wenn ein unterschiedlich starkes, lokal und zeitlich zudem wandelbares Ausmaß der Marginalität bei den diesen Berufsgruppen angehörenden Personen zu verzeichnen ist. Die Fallstudien werfen dabei Schlaglichter auf verschiedene Aspekte, ergeben aber kein umfassendes Bild. Dennoch ist Bond aber eine anregende Studie gelungen, die der weiteren Forschung interessante Beobachtungen und instruktive Fragen an die Hand gibt.
               
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