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sind ebenso klar dargelegt wie die militärischen Kräfteverhältnisse. Weiterhin werden die Ereignisse der Revolution überzeugend geschildert, wobei der Fokus auf die militärische Niederlage gerichtet ist, die aber kaum ein Zeitgenosse als solche hinnehmen wollte, weshalb eine „Dolchstoßlegende“ nur zu bereitwillig akzeptiert wurde. Wie es zu dieser Haltung kommen konnte, verdeutlichen die eindringlichen Zeugnisse des Jahres 1918. Hier gelingt es den Herausgebern, Dokumente aus allen Bevölkerungsschichten vorzulegen. In vier chronologisch unterteilten Blöcken geben sie Einblick in die Gedankenwelt von Menschen, die den Krieg an der Front erlebten oder mit der Not des täglichen Lebens konfrontiert waren. Diese Aufzeichnungen sind mit den Zeugnissen von Persönlichkeiten verbunden, die im öffentlichen Leben eine herausragende Rolle spielten. Dabei überschneiden sich die verschiedenen Welten gelegentlich, wenn Max Weber die „schlichte Sachlichkeit der einfachen Leute“ positiv hervorhebt. Und diese Sachlichkeit schließt beispielsweise auch die bemerkenswerte Erkenntnis des Landwirts Wilhelm Fahlbusch vom 15.Oktober 1918 mit ein, „dass ein grosses Teil Schuld am Kriege auf unserer Seite liegt“. Hervorzuheben ist die klare Konzeption des Buches. Jedem Kapitel ist ein Überblick der wichtigsten Ereignisse des jeweiligen Zeitraums vorangestellt, die einzelnen Abschnitte sind mit aufschlussreichen zeitgenössischen Abbildungen und Dokumenten versehen. Besonders wertvoll sind die Viten der oftmals unbekannten Verfasser, die Rückschlüsse auf ihre Lebenswelt ermöglichen. Darüber hinaus hilft das Register, die einzelnen Briefe im Zusammenhang zu lesen. Insgesamt liegt mit der Edition von Hirschfeld, Krumeich und Renz ein weiteres gelungenes Werk der drei Historiker vor. Das Buch vermittelt anschaulich, wie weite Teile der Bevölkerung Weltkrieg und Revolution wahrnahmen. Es ist deshalb eine wertvolle Bereicherung der bereits vorliegenden Forschung über das letzte Kriegsjahr 1918.